
Sprache und Emotion
Wechselwirkungen zwischen sprachlichen und emotionalen Kompetenzen – vergleichende Untersuchungen bei Kindern und Erwachsenen mit sprachsystematischen bzw. emotionalen Störungen
Zu einer gelingenden Kommunikation ist sowohl die Dekodierung und Verarbeitung des primär sprachsystematischen Informationsgehaltes von Äußerungen als auch das Erkennen von und Reagieren auf emotionale Informationen unabdingbar. Empirische Erkenntnisse über die Wechselwirkungen zwischen diesen beiden Komponenten sind bis heute jedoch relativ rar. Innerhalb des Projekts soll daher der Beitrag von sprachsystematischen sowie emotional- pragmatischen bzw. kognitiven Kompetenzen und die Interaktion beider Komponenten im Kommunikationsprozess anhand von Populationen mit unterschiedlichen Störungen mit parallelisierter Methodik untersucht werden. Dazu sollen zum einen Kinder und Jugendliche mit spezifischer Sprachentwicklungsstörung oder Autismus, deren Kompetenzeinschränkungen entwicklungsbedingt sind, untersucht werden und zum anderen Erwachsene mit Aphasie oder zentralen nicht-aphasischen Kommunikationsstörungen.
Für die Untersuchung soll eine Methodenkombination aus bestehenden und zu entwickelnden klassischen Testverfahren wie auch experimentellen Methoden genutzt werden, um so ein spezifisches Profil sprachsystematischer, emotional-pragmatischer und kognitiver Stärken und Schwächen für jede Probandengruppe zu ermitteln. Basierend auf Befunden aus diversen Aufgaben zu sprachlichen, kognitiven und emotional-pragmatischen Fähigkeiten wird die Entwicklung eines Modells für die Interaktion zwischen sprachlichen und emotionalen Informationen im Kommunikationsprozess angestrebt. Diese Untersuchungen sollen darüber Aufschluss geben, wie Emotionen und verbale sowie nonverbale Aspekte der Kommunikation bei entwicklungsbedingten und erworbenen (neurogenen) Störungen aufeinander bezogen sind.
Das Projekt wird im Rahmen des Exzellenzclusters „Languages of Emotions“ an der FU Berlin gefördert und in Kooperation mit den Universitäten Marburg und Bielefeld durchgeführt. Projektleiter/innen sind Gisela Klann-Delius (FU Berlin), Hauke Heekeren (Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, Berlin); Christina Kauschke (Universität Marburg) und Prisca Stenneken (Universität Bielefeld). Projektmitarbeiterinnen sind Judith Levy und Christine Wendt, studentische Hilfskraft ist Sarah von Saldern.
Kontakt:
Judith Levy
Cluster "Languages of Emotion"
Freie Universität Berlin
Habelschwerdter Allee 45
Raum JK33/212
D-14195 Berlin
Tel. +49 30 838 - 57838
j.levy@fu-berlin.de
www.loe.fu-berlin.de


Philipps-Universität Marburg
Institut für Germanistische Sprachwissenschaft
Pilgrimstein 16
D-35032 Marburg
